Spieltherapie
Im spielerischen Handeln drücken Kinder aus, wofür ihnen die Worte fehlen. Mithilfe von Handpuppen, Stofftieren, Spielfiguren im Sandkasten, Kneten, Malen oder Rollenspielen entstehen Spielhandlungen, die die Wünsche und Nöte der Kinder lebendig werden lassen. Das Kind wählt das Material aus und bestimmt das Spiel, die Therapeutin begleitet, spielt manchmal mit, kommentiert und gibt Impulse. Die Handlung der Spielsequenz und die Wahl des Spielmaterials drücken symbolhaft die innere Welt des Kindes aus. Hieran knüpft die therapeutische Intervention an.
Voraussetzung für diesen Prozess ist die Sicherheit, sich in einem geschützten Raum zu bewegen, der keine Bedrohung oder Beschämung zulässt. Die Therapeutin stellt diesen Schutzraum zur Verfügung und bietet die Gewähr, dass er nicht in Frage gestellt wird.
Sehr unsichere, ängstliche, aber auch impulsive Kinder mit wenig Eigenstruktur sind auf Halt, Führung und Impulsgebung durch die Therapeutin angewiesen (direktive Spieltherapie). Andere Kinder benötigen zu Entfaltung ihrer Persönlichkeit von Anfang an einen Freiraum zur Eigengestaltung und Selbstbestimmung, in dem die Therapeutin mehr die Rolle der Begleiterin übernimmt (non-direktive Spieltherapie).
Methoden.
Je nach Vorlieben des Kindes und anstehender Thematik werden unterschiedliche Formen des Spiels und/oder des kreativen Gestaltens gewählt:
• Sandspiel
• Puppenspiel
• Rollenspiel
• Figurenspiel
• Malen, Kneten, Formen
• Geschichten erfinden, Comics zeichnen
• Phantasiereisen
• Zaubern
Auch Regelspiele können eingesetzt werden: Mögliche therapeutische Inhalte:
„Gewinnen und Verlieren“,
„Klugheit, Raffinesse, taktisches Geschick, Täuschungsmanöver und geheime Strategien“
„Ehrgeiz - Solidarität,
„Umgang mit Regeln, Ausloten von Regelübertretungen“
„Gemeinsames Aushandeln und Verändern von Regeln“
Spieltherapie kann helfen bei:
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Ängsten
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familiärer Trennung
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Schlafstörungen
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Aggressionen
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Depressionen
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Schwierigkeiten im Sozialverhalten
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Krankheitsverarbeitung
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Psychosomatischen Symptomen
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Traumatischen Erlebnissen
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Trauerverarbeitung
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Eingewöhnung in Pflege- und Adoptivfamilien